Sonntag, 26. August 2012, 11:00 – 13:00 Uhr Hotel Peter, Seeterrasse, Markt 54, 5360 St. Wolfgang
Zu Ehren von Leo Perutz organisiert die Initiative Wolfgangsee Literatur und die Marktgemeinde St. Wolfgang eine Gedenkveranstaltung, bei der sein Roman „St. Petri-Schnee“ ausführlich vorgestellt wird.
Der ORF-Moderator Tarek Leitner liest aus dem Buch und kommentiert Ausschnitte aus dem gleichnamigen Film, den Peter Patzak mit bekannten Schauspielern (u.a. Iris Berben und der spätere Oscar-Preisträger Christoph Waltz) 1991 inszeniert hat.
Am 2. November 1882 wird Leo Perutz als Sohn eines Fabrikanten in Prag geboren. Nach freiwilligem Kriegsdienst wird er Versicherungsmathematiker in Triest. Schon bald aber beginnt sein Aufstieg zu einem der meistgelesensten Autoren deutscher Sprache. Hitlers Machtergreifung verändert alles. Leo Perutz´ Bücher werden verboten, sein Leben ist in Gefahr und er muss schließlich 1938 nach Palästina fliehen. Im Exil und danach kann er nicht mehr an seine Erfolge anschließen – er wird zum „forgotten writer“. Während eines Sommerurlaubs am Wolfgangsee erkrankt Perutz ernsthaft und verstirbt am 25. August 1957 im Krankenhaus Bad Ischl.
Sonntag, 26.Augsut 2011, Hotel Peter, Seeterrasse:
11:00 Begrüßung und Programm-Info
11:15 Lesung und Filmausschnitte „St. Petri-Schnee“ (Leo Perutz / Peter Patzak)
12.30 Erfrischungen und ein „Kleiner Gruß“ aus der Wolfgangsee-Küche
Veranstaltungsort: Hotel Peter, Seeterrasse, Markt 54 (direkt beim Ortseingang; Parkplatz „P3“) Eintritt: € 20,00, Im Kartenpreis inbegriffen: „Kleiner Gruß“ aus der Wolfgangsee-Küche. Kartenverkauf: Bestellungen sofort per E-Mail möglich office@seeliteratur.at Restkarten im Hotel ab 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
In St. Wolfgang verbrachte der bekannte Schriftsteller – heute würde man ihn einen „Bestseller“-Autor nennen – viele Jahre seine Sommerfrische. In den frühen 1920er-Jahren lernt Perutz den Dichter Alexander Lernet-Holenia kennen, der in St. Wolfgang eine Villa bewohnt und am Beginn seiner Karriere steht. Perutz wird Freund, Vorbild und manchmal auch Konkurrent von Lernet-Holenia – allerdings weniger auf dem Schreibtisch, sondern vielmehr in den Freibädern am Wolfgangsee. Nach der entbehrungsreichen Zeit in Palästina kehrt Perutz 1950 nach Österreich zurück und besucht in den Sommermonaten wieder St. Wolfgang. Schon im Exil schwärmte er: “Ich tät´ mir gerne was wünschen – ich möchte ein Haus besitzen, von dem ich aus einem Fenster auf den Tempelplatz von Jerusalem sehe und bei einem anderen Fenster den Wolfgangsee betrachten kann“. Künstlerisch kann er nicht mehr an seine Erfolg anschließen und er stellt resignierend fest: „Nach meinem Tod wird es 40 Jahre dauern, bis man mein Werk wieder entdeckt“. Am 25. August 1957 stirbt er in Bad Ischl, wo er auch begraben liegt. Die Grabrede hält Hilde Spiel. Im Jahr 1998 wird für ihn im „Literatenpark am Wolfgangsee“ ein Denkmal errichtet – es steht dort neben jenen von Hilde Spiel und Alexander Lernet-Holenia.
TAROCK – DIE ZWEITE GROSSE PASSION DES LEO PERUTZ
Der „gelernte“ Versicherungsmathematiker – von ihm wurde die „Perutzsche Ausgleichsformel“ entwickelt – war vom Tarockspiel begeistert und ein geschätzter aber auch gefürchteter Spieler in vielen Tarockrunden. Im Anschluss an die literarische Gedenkveranstaltung bitten wir zum Gemütlichen Tarockieren in Memoriam Leo Perutz (Königrufen)
Sonntag, 26.Augsut 2011, Hotel Peter, Seeterrasse; von 13 – 17 h
Gespielt wird nach den Regeln der „OÖ Tarockcup´s“ das Nenngeld von 10.- / Spieler wird an die drei besten Spieler verteilt.
Mit „Wolfgangsee Literatur“ sollen auch zukünftig literarische Aktivitäten rund um den Wolfgangsee gesetzt werden. Neben Lesungen renommierter Persönlichkeiten aus dem Werk der „Wolfgangsee“-Literaten und jährlich stattfindender Literaturtage und Symposien, haben auch angehende Schriftsteller die Möglichkeit, ihr Schaffen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der „Literatenpark am Wolfgangsee“, eine vom Künstler Prof. Josef Symon gestaltete Parkanlage mit Denkmälern von Alexander Lernet-Holenia, Leo Perutz und Hilde Spiel, ist die Heimstätte dieser Aktivitäten.